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Im Gegensatz zu seinen allgemein anerkannten Vokalwerken verursachte die Symphonik Anton Bruckners im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts leidenschaftlichste Diskussionen. Ursache dafür war nicht nur die unfreiwillige Einbindung Bruckners in den sogenannten Wiener Parteienstreit zwischen Wagnerianern und Brahminen oder das als schrullig empfundene Erscheinen des Komponisten, sondern auch eine völlig neue symphonische Konzeption. Bruckners Symphonien ließen sich nicht von ihrer Anlage her mit der damals gültigen, von Beethoven abgeleiteten symphonischen Ästhetik in Einklang bringen. Dieses Buch untersucht neben biographischen und kompositorischen Aspekten die Entwicklung der Bruckner-Rezeption bis in unsere Zeit hinein. Darüberhinaus werden persönliche Urteile zeitgenössischer Komponisten, die Bedeutung der Presse und des Rundfunks oder ideologische und politische Indienstnahmen der Brucknerschen Symphonik dargestellt und in ihren Zusammenhängen erörtert.