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Ivonne Meybohm zeigt am Beispiel David Wolffsohns (1850er Jahre 1914), dem engsten Mitarbeiter Theodor Herzls die Entstehung der Zionistischen Organisation. In der Zeit David Wolffsohns wurde aus einem intern immer wieder zerstrittenen, finanziell und politisch zunächst einflusslosen, lockeren internationalen Zusammenschluss die Zionistische Organisation, die historisch wirkmächtig agieren konnte. Es handelt sich nicht um eine klassische Biografie, sondern um eine ineinandergreifende Personen- und Institutionengeschichte, für die Meybohm hier den Begriff "integrierte Biografie" geprägt hat. Durch Kombination der methodischen Ansätze der neuen Kultur-, Sozial-, Politik- und Wirtschaftsgeschichte erfasst die Autorin sowohl die Person David Wolffsohns wie auch die Institution der Zionistischen Organisation in allen ihren Verflechtungen. Diese multiperspektivische Analyse bezieht auch das Netzwerk an Mitarbeitern, Unterstützern und Konkurrenten ein und stellt die Organisation in einen vergleichenden Kontext mit anderen zeitgenössischen National- und Emanzipationsbewegungen, wie der Sozialdemokratie oder der internationalen Frauenbewegung. Neben der "Außen-" und "Innenpolitik" analysiert Meybohm besonders auch die zionistische "Wirtschaftspolitik", die ebenso wie die Persönlichkeit und das Lebenswerk David Wolffsohns selbst so gut wie unerforscht ist.Die Ergebnisse dieser integrierten Biografie stellen der meist teleologisch gedeuteten bisherigen Historiografie zur frühen Geschichte des Zionismus, die aus der erfolgten Staatsgründung Israels 1948 rückblickend eine lineare Erfolgsgeschichte zu konstruieren versucht, eine differenziertere Deutung