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Der rasante Aufstieg der russischen Literatur von den im europäischen Vergleich bescheidenen Anfängen im achtzehnten Jahrhundert bis zur Weltgeltung seit Mitte des neunzehnten vollzog sich als intensive kulturelle Auseinandersetzung mit ausländischen Vorbildern. Indem russische Autoren westeuropäische Muster zunächst imitierten und später kreativ adaptierten, schufen sie eine säkulare Literatursprache praktisch neu, erlernten und modifizierten darstellerische Techniken und begründeten so die literarische Tradition, die später Turgenev, Tolstoj und Dostoevskij hervorbrachte.Dieser Prozeß wird in der vorliegenden Studie exemplarisch anhand der Rezeption des englischen Romanciers Laurence Sterne untersucht, eines Autors, dessen paradoxes und umstrittenes Werk in Rußland stets besonders bedeutsam war - für Klassiker der russischen Literatur wie Karamzin, PuSkin oder Gogol' nicht weniger als für die Theoriebildung des russischen Formalismus.