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Im 18. Jahrhundert wird die Natur nicht mehr überwiegend religiös gedeutet, sondern sie wird zur Projektionsfläche der Seele. Seelisches wird laut im Medium des Musikalischen in der Sprache. Die Verdrängung der christlichen Metaphysik aus dem Weltbild, die Dynamisierung des Naturgefühls und die Entfaltung der lyrischen Sprachmusikalität werden in diesem Buch als ein zusammenhängender Komplex in der Lyrik des 18. und 19. Jahrhunderts beschrieben. Die Autorin entwickelt diesen Zusammenhang ausschließlich aus der Interpretation einiger weniger epochemachender Gedichte. Diese Studie ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Naturlyrik und zum Verhältnis von Musik und Literatur, sondern auch beispielhaft für ein interpretatorisches Verfahren, das aus der Eigentümlichkeit der Gedichte umfassende Bezüge zur Geistesgeschichte herstellt.