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Shaftesbury, dessen Wirkung auf die deutsche Aufklärung - vor allem auf Wieland, Mendelssohn und Herder - kaum erforscht ist, zieht heute neue und verdiente Aufmerksamkeit auf sich. Am Leitfaden von Shaftesburys Philosophie der Lebensformen untersucht Angelica Baum, was mit dem Begriff "Gefühl" um 1700 neu in den philosophischen Diskurs drängt. Shaftesburys "Entdeckung" des Gefühls hat weitreichende anthropologische, ethische und ästhetische Konsequenzen: Sie stellt die Einheit der menschlichen Natur zur Debatte und verbindet sich mit einer kritischen Reflexion der Grenzen der Vernunft, die der Tatsache Rechnung trägt, daß menschliches Handeln nicht primär und nicht ausschließlich vernunftgeleitet ist. Damit öffnet sich ein Bereich werthafter Erfahrung, der zur Moral-sense-Ethik und zur Ästhetik führt. In diesem Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Ethik unternimmt die Verfasserin eine philosophische Analyse des Begriffs "Gefühl" und seiner Vielschichtigkeit.§"In ihrer verdienstvollen Shaftesbury-Monographie [...] dokumentiert Angelica Baum die in den Schriften diskret verhüllte Belesenheit des "Gentleman-Philosophen" und die von keinerlei Dogmatik getrübte Aufgeschlossenheit, mit der er auf das Denken anderer zuging." Ralf Konersmann, Süddeutsche Zeitung